Diesen Samstag musste ich schon kurz
nach 5 Uhr aufstehen. Um 6 Uhr haben Alina, Lucie, Marc und ich uns im Süden
von Auckland getroffen. Von dort sind wir ungefähr 2,5 Stunden mit dem Auto zu
den Waitomo Caves gefahren.
Die Höhlen sind berühmt für ihre
"Glowworms", die man nicht mit den normalen Glühwürmchen verwechseln
darf. Die Glowworms sind durchsichtige wurmförmige Pilzmückenlarven, die an den
Höhlendecke hängen und lange klebrige Fäden herunterhängen lassen. Durch das bläuliche
Licht der Fäden werden Insekten angelockt, die sich dann in den Fäden
verfangen.
Die Waitomo Caves bestehen aus drei
Höhlen, wobei man nur in zwei Höhlen die besonderen Glowworms sehen kann.
Man kann verschieden lange und schwere Abenteuertouren buchen oder für die
Angsthasen eine Bootstour durch eine Glühwürmchenhöhle machen. Wir haben uns
jedoch für die Black Abyss Tour entschieden. Die wohl abenteuerlichste und
längste Tour. Wir waren 6 Leute und 2 Guides. Um die 4 Stunden haben wir in
unserer Neoprenausrüstung in der Höhle verbracht.
Die Expedition begann mit einem 35
Meter Abseilen in ein zuerst sehr schmales Loch. Mein Herz hat so gerast, weil
ich mich selbst ohne Sicherung abseilen musste und ich echt dachte, dass ich
auf halbem Weg stecken bleibe. Nach ca. 15 Meter wurde aus dem engen Loch eine
große, dunkle Höhle und ich war froh, als ich wieder Boden unter den Füßen
hatte.
Es ging los! Abseilen ins Nichts. |
Und es wurde noch viel schmaler! |
Sobald sich meine Augen an die
Dunkelheit gewöhnt hatten konnte ich auch schon die ersten blauen Pünkchen der
Glühwürmchen an der Höhlendecke erkennen. Es sah wirklich aus wie ein
Sternenhimmel. Nächster Höhepunkt war der Flying Fox in die absolute
Dunkelheit. Danach hatte ich wohl das ungewöhnlichste Picknick aller Zeiten an
einer kleinen Klippe am unterirdischen Fluss. Dort hat danach das Rafting
stattgefunden. Über uns die funkelnden Glühwürmchen.
Picknick in der Dunkelheit. Unter uns ein rauschender Fluss. |
Glühwürmchenfäden, die von der Decke hängen. So sieht es überall an der Höhlendecke aus. Stellt euch vor in der Dunkelheit ist jeder Faden ein kleiner leuchtender blauer Punkt. |
Das Wasser war sehr kalt und
teilweise tief. An der Höhlenwand haben wir sogar Gandalf in Form eines
Stalagmiten gesehen. Je weiter wir uns durch gekämpft hatten umso stärker wurde
die Strömung. Da es die letzten Wochen viel geregnet hat war der Wasserspiegel
um einiges höher und umso schwieriger zu durchqueren.
Unsere Truppe beim zweiten Picknick. |
Ja wir waren wirklich Frozen und mussten deswegen auch regelmäßig Übungen machen um uns warm zu halten. |
Die Wanderung umfasste noch enge
Höhlen zu durchkriechen und mehrere Wasserfälle zu bekletten. Ich hatte aufgrund
der Wassermenge schon ein wenig Platzangst, da das wirklich nur ein
kleines Loch oben war, wo extrem viel Wasser rausgeschossen kam. Die Strömung
war so stark, dass ich mein Bein kaum nach vorn ziehen konnte. Es war wirklich
anstrengend und aufregend aber das Geld hat sich wirklich gelohnt. Eine
wirklich unvergessliche Erfahrung und die man nur in Neuseeland erleben kann.
Eins der besten Dinge die ich hier bisher gemacht habe, immer wieder
machen würde und jedem nur empfehlen kann, der weder unter Platzangst oder
Faulheit leidet. :D
Der letzte kleine Wasserfall am Ausgang von der Höhle. Nach 4h wieder Tageslicht sehen. |
Hier nochmal der Höhlenausgang |
Wie man sieht haben es alle gut überstanden. :) |
PS: Die Fotos sind von den Guides.
In der Höhle ist es wegen der Dunkelheit und der hohen Luftfeuchtigkeit
schwierig Fotos zu machen. Die Glühwürmchen erkennt man auf Bildern überhaupt
nicht und deswegen muss man die Erfahrung selbst machen, um sich ein Bild von
einem unterirdischen Sternenhimmel zu machen.
hier gibts die Glowworms auf Video: http://youtu.be/zHM02ptBGB0
AntwortenLöschenDas hört sich alles sooo genial an. Ich glaube nach jedem deiner Posts wird Neuseeland noch interessanter für mich.
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